Studio 2 – Experte Christof Stein spricht über: Tarock

MONTAG, 18.01.2021, ab 17:30 Uhr

Studio 2//ORF

Scusi, Excusez-moi…was haben Freud, Bruckner und Mozart gemeinsam? … heute im Studio 2 war das Thema: TAROCK

Mozart liebte es, Brahms hatte seine fixe Runde, Johann Strauss spielte es in seiner Familie und für Freud war es ein guter Ausgleich, eine Art Supervision – TAROCK. Was Schach bei den Brettspielen ist Tarock bei den Kartenspielen – das Königsspiel. Im 15. Jhdt. aus Norditalien stammend ging es über Südfrankreich in die ganze Welt hinaus und so auch ins Habsburgerreich. Die Gestaltung der Karten war vielfältig, ob mit Tiermotiven, gesellschaftliche oder politische Themen und auch satirisch, es wurden Botschaften vermittelt und am Hofe gehörte es zum guten Ton ebenso wie Walzer tanzen können. Einige der Begriffe aus dem Tarock wurde auch ins Wienerische übernommen wie: jemanden den Gstieß geben…also sich von jemanden zu trennen oder Valat sein – komplett ermüdet.

Ich habe übrigens Norbert Oberhauser heute an Robert Redford in Der Clou erinnert (auch wenn da gepokert und nicht tarockiert wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Clou). Der Bockerer, gespielt von Merkatz, kultivierte die wöchentliche Tarockierrunde. Es wurde immer in den verschiedenen politischen Konstellationen gespielt. Politische Parolen wurden auf den Tarockkarten transportiert.

Spannend auch für potenzielle Sammler*innen: bei einer Auktion kann ein komplettes Spiel aus 1850 (Motiv: der jungen Kaiser Franz Josef und der Wiener Adel) schon mal 1500 Euro bringen. Ich habe auch Spannendes über die waschbaren Leinen Tarockkarten und über Damen Tarock erzählt.

Und ja… ich spiele seit fast 50 Jahren dieses Königsspiel!

Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Tarock