Mit dabei war unter anderem dieses schöne Objekt: die Lampe “Celebrity” von Stephan Breier & Johannes Scherr für Element Design.
https://www.woman.at/a/nachlass-hopping
Der Kauf von 40 Sonnenbrillen am Wiener Naschmarkt ließ im Winter 2006 die Händlerherzen höher schlagen, vermuteten sie doch einen neuen, unbekannten Absatzmarkt für verspiegelte Sonnenbrillen. Mit den Brillen wurde ein Prototyp gebaut, der gerade noch rechtzeitig fertig wurde, um ihn in der Nacht nach Mailand zu bringen und am nächsten Morgen auf dem „SaloneSatellite“ auszustellen. Von dort ging die Lampe nach London und wurde im Rahmen der „100% Design“ ausgestellt. Nach einem Zwischenstopp in Wien bei „ViennaSelectedDesign“ reiste die Lampe nach New York, wo sie auf der ICFF zu sehen war. Unter anderem von einem Wallstreet Banker, der gerade ein Label für Interior Design gründete, „deeply madly living“. Er ließ neben einer amerikanischen Version auch 300 Lampen für den europäischen Markt in einer Wiener Leuchten Manufaktur produzieren. Mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers löste sich auch sein Kapital in Nichts auf und so verblieben ca. 30 Leuchten in Wien. Der Prototyp reiste unterdessen weiter, über die Zürcher „Blickfang“, nach Tokyo und Paris. Die Tournee endete beim US-Zoll, wo die Lampe, in Einzelteile zerlegt, in einer halb so großen Kartonschachtel nach Wien zurückgeschickt wurde. (Stephan Breier)
Laut Norbert Oberhauser war ich heute “artgerecht” angezogen für meinen Beitrag über den Mecki…meine wunderbare Partnerin Elisabeth meinte auch “Man merkt, dass heuer der Fasching ausgefallen ist”. Aber nun zum eigentlichen Thema:
Heute bin ich auf Sehnsüchte der Kinder eingegangen und auf den Wunsch nach Normalzeit auch für die Kleinsten.
Der Mecki: Ein Betthupferl an das sich die Junggebliebenen sicher noch erinnern können, erfunden 1840 in der Spätbiedermeierzeit, Symbol des Wirtschaftswunders und im deutschen Sprachraum bekannter und beliebter als Micky Mouse.
Alles begann mit dem Igel. Die Gebrüder Grimm haben das wunderbare Märchen “Der Hase und der Igel” aufgegriffen, wo der Igel der smarte Charakter ist, und der Hase sich “abstrudelt” und dann stirbt. (Nähere Informationen findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hase_und_der_Igel)
Verantwortlich für den frühen Erfolg der späteren Meckis waren die Gebrüder Diehl, welche die Hase Igel Geschichte 1938/39 verfilmten. Sie gelten damit als die Väter der Igelfigur, aus der später Mecki hervorgehen sollte.
Der Teddybär war nach dem zweiten Weltkrieg in jedem Kinderzimmer zu finden und galt als DAS Schmusetier. Durch das deutsche Wirtschaftswunder (auch bekannt als der Nachkriegsboom, weiterführend Information findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftswunder) ist der Mecki in aller Munde gewesen und hat die deutschen und österreichischen Wohnzimmer erobert. Der stilbildende Igel für Frisur und Mode, Maskottchen der Zeitschrift “Hörzu” und ab den 50er engster Vertrauter der Kinder.
Hörzu (1946-2013) war die erste Programmzeitschrift seit 1945. Eduard Rhein, der Chefredakteur suchte den Rechteinhaber um den Igel zu seinem Maskottchen zu machen – konnte ihn aber nicht finden. Zur Namensgebung gibt es zwei Geschichten: Der Igel sollte zu den Seiten von Hörzu ausgiebig meckern, beziehungsweise der Igel bekam seinen Namen von Redakteur Hans Meckelnburg, der den Spitznamen Mecki trug. Der erste Auftritt in Zeitschrift: 43/1948 Titelseite und sollte das Radioprogramm kritisch kommentieren.
Diehl bemerkte die Abbildungen und es kam zu einer gerichtliche Auseinandersetzung und letztendlich zu einem Vergleich – Das Resultat: Hörzu: Mecki ausschließlich für Comics und Bilderbücher, Vermerk: Zeichnung der Mecki Figur nach Diehl-Film.
Die Firma Steiff bekam die Lizenz für die Produktion Anfang der 1950er Jahre (1951 Produktion, danach Meckis Frau Micki, Kinder Macki und Mucki) – die Steiff Meckis haben meinen Beitrag bereichert, ebenso wie die Postkarten und Geschichten.
Bücher: 1952-1964 jedes Jahr zu Weihnachten ein Mecki Bilderbuch, Verlag Hammerich & Lesser (Springer Konzern)
Text: Eduard Rhein, Zeichnungen: Reinhold Escher (1. Buch) danach Wilhelm Petersen
Einige der Geschichten sind natürlich heutzutage nicht mehr als politisch korrekt einzustufen mit Titeln wie “Mecki bei den Negerlein” (1957) aber im Kontext der damaligen Zeit als Sammelobjekt als zeithistorisch relevant einzustufen.
Der österreichische “Gegenmecki” war ein wenig kleiner und wurde in verschiedenen Szenen dargestellt – Bier trinkend, als Fußballer, als Glücksbringer Rauchfangkehrer.
Beides wird heutzutage von tausenden Menschen gesammelt, es gibt Vereine und die/der eine oder andere hat wohl heute feuchte Augen bekommen…
Wir alle freuen uns schon auf mehr Normalzeit, wenn der Prater wieder aufsperren wird und die Meckis in der Meckibahn aufspielen. Der Mecky-Express im Prater singt jedem Gast ein Ständchen. Die Kapelle von 1960 wurde erbaut von Robert Holzdorfer und ist eine kleine Bahn mit Igeln, die an Schaukästen vorbeifährt mit diversen Miniaturbauten (z.B.: Flughafen Schwechat 1963, Heinzelmännchen, Bremer Stadtmusikanten, Indianerüberfall,… alles mit Igel-Figuren dargestellt).
1911 wurde der Weltfrauentag erstmals begangen, damals noch am 19. März. Er entstand als Initiative sozialistischer Organisationen in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. 1911 Wien demonstrierten 20.000 Menschen für die Frauenrechte am Ring: Recht auf Arbeit, Zugang zu öffentlichen Ämtern, Berufsausbildung, Beendigung von Diskriminierung am Arbeitsplatz, Einführung des Wahlrechtes. 1921 wurde das Datum durch die Zweite Internationale Konferenz kommunistischer Frauen in Moskau auf den 8. März verlegt. Österreich hat am 12. November 1918 das Wahlrecht für Frauen eingeführt. Während der NS-Zeit wurde der Feiertag offiziell verboten, stattdessen ein Muttertag eingeführt, um die Rolle der Frau als Ehefrau & Mutter hervorzuheben.
Der 8. März wurde als Datum on Vereinten Nationen (UN) im Jahr 1975 (wieder) gewählt, im Zuge des Internationalen UN Jahres der Frauen, und darauffolgend der UN Dekade der Frauen (bis 1986).
WAS WÄRE DIE KUNST OHNE FRAUEN?
Kiki Kogelnik
In meinem heutigen Studio 2 Sendungsbeitrag am Tag der Frauen zollte ich der wunderbaren Kiki Kogelnik Tribut, die Österreichs einziger Pop Art Künstlerin war und die aus der Kärntner Provinz (geb. 1935 in Bleiburg) auszog, um die Welt zu erobern.
Auf die Frage ihrer stilistischen Einordnung sagte Kiki Kogelnik: “Die US-Pop-Künstler haben mich nie als eine der ihren gesehen, vielleicht war ich die einzige Pop-Art-Künstlerin Österreichs”. Wesselman 1997, ein Jahr nach ihrem Tod über Kiki Kogelnik: “She was not Pop, she was strictly Kiki”. Kiki hat den richtigen Weg gewählt – in einer Zeit als der Prophet im eigenen Land nichts zählte -und ist nach New York gegangen.
Die Vielfalt ihrer verwendeten Materialien lässt uns bis heute staunen…Der Kunstmarkt ist ein steigender Begleiter.
Mein persönlicher Bezug: eine gemeinsame Freundin, die Fotografin Anja Hitzenberger hat Kikis letztes Jahr in New York mit der Kamera begleitet und ich hatte vor nicht allzu langer Zeit die Ehre die Wiener Wohnung aufzulösen, beauftragt durch ihren Sohn. Man wusste, dass ich diesen Auftrag sehr schätzen würde, da ich ein Fan von ihr war/bin und ich mich viel mit Design auseinandersetze. Ihre Sistrah Schreibtischlampe aus 1925 ziert nun meinen Schreibtisch und ist nun mein besonderes Möbel mit Geschichte.
Kiki Kogelnik war damals Teil der jungen Avantgarde (vertreten durch die Galerie nächst St. Stephan) gemeinsam mit Prachensky, Rainer und Lassnig, den damaligen Kunstszene Helden – von Wien ging es dann nach Paris und und später durch Sam Francis nach NYC (mit einem einjährigen Zwischenstopp in LA) wo sie dann im Freundeskreis von Andy Warhol, Lichtenstein, Rivers, Wesselmann war.
Mit ihren außergewöhnlichen Fashion Statements wurde sie zu einem wandelnden Happening, einer permanenten Performance.Mitgebracht hatte ich einen Siebdruck (Auflage von 100 Stk.), einen “Venetian Head” in Kooperation mit der Werkstätte Berengo/Murano – an dieser Stelle herzlichen Dank an die Galerie bei der Albertina für das zur Verfügung stellen – (in den 90er J. 25.000 Schilling wert, heute circa 35.000 Euro…)…ein Foto von Michael Horowitz aus dem ZIB Studio aus 1969, wo sie die Mondlandung kommentiert hatte (weil sie auch eine Space Age Künstlerin war, die dies thematisiert hat).
Zum Abschluss noch der Lebenskünstlerin Gertrude Stein (nicht die Schriftstellerin, die 1946 verstorben ist), meiner Mutter, ALLES GUTE zum 80. Geburtstag, Du wunderbare Frau! Und allen Frauen ALLES GUTE an diesem speziellen Tag!
Studio 2 – Experte Christof Stein spricht über: Barhocker
MONTAG, 23.02.2021, ab 17:30 Uhr
Studio 2//ORF
Sneak Preview für Montag, 22.2.2021
Thema: BARHOCKER
Zeit um diese Kultur im Studio2 kurz zum Leben zu erwecken.
Ursprünglich aus Amerika kam der Gedanke beim Greißler (convenience store) etwas für die Kunden auszuschenken, das im stehen getrunken werden konnte.
Da diese „Treffen“ beim “Greißler” immer beliebter wurden und dementsprechend mehr getrunken wurde, sind die wankenden Personen einfach auf einen Hocker gesetzt worden- der BARHOCKER war geboren.
Von Amerika aus gab es dann eine Verbreitung der Barkultur nach Europa um 1900 – fast ausschließlich in Hotels, erster Weltkrieg, schlechte Zeiten – Isolation der Weltmärkte – zweiter Weltkrieg – erst in den 1950er Jahren fand eine Verbreitung von Cocktails statt – in Großstädten wie New York City/London/Paris – in American Bars (außerhalb der USA) gab es internationale Getränke …in Wien gibt es aber , wie wir wissen, eine andere Normalzeit – zwar gab es ein Aufkeimen der Barkultur nach dem zweiten Weltkrieg aber dem Wiener ist die Kaffeehauskultur und der geliebte Gspritzte oder das pure Hochprozentige lange mehr am Herzen gelegen. In den 1980er Jahren begann auch diese Kultur in Wien zu blühen.
Durch die voranschreitende Globalisierung hatte man vermehrt Zugang zu ungewöhnlichen Produkten: Kokosnüsse, Mangos, Limetten,…
Der legendäre Film Cocktail mit Tom Cruise aus dem Jahr 1989 war ein Meilenstein – das Wiederaufleben der Barkultur begann..
Weil wir nun aber die wilden, freien Parties so vermissen – sie werden wiederkommen, keine Frage! aber bis dahin – erzählte ich ein wenig von der Geschichte des Barhockers:
Diesmal hatte ich absolute Sehnsuchtsstücke ins Studio2 mitgenommen, Barhocker aus den verschiedenen Jahrzehnten (kaum ein Entwerfer hat sich nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt) – finalmente: BAR open, wenn auch nur im Fernsehen
Was ich mit hatte: Barhocker aus 100 Jahren vom legendären Wiener Lokal “Wiener Freiheit” (leider ein Coronakrisenopfer) im Jugendstil Design Bugholz Barhocker bis hin zum Landhausstil (Auch im privaten Bereich hat der Barhocker schon längst Einzug gehalten) oder Memphis Design Stück (letzte benannte Stil Epoche, die aus Italien kam)…bis zum wertvollsten Stück entworfen von Arch. Dipl. Ing. R. Vorderegger: Cafe Europa Möbel, wo ich schon als kleines Kind drauf gesessen bin, denn mein Großvater war 30 Jahre lang Geschäftsführer vom Cafe Europa.
Zeitungssausschnitt Café De L’Europe
Darüber hinaus hatte ich noch einen österreichischen Barhocker von zeitlos schönem Design mit, dass beim Champions League Finale in Paris im VIP Bereich stand (was für eine Ehre!). Die beiden letzten Stücke waren ein skandinavischer Hocker, mit Sky bespannt (für die leichtere Pflege als Lederbespannung) und ein Wahnsinnsstück (Plank Miura) von Industriedesigner Konstantin Grčić.
FUN FACT: das Wort BAR ist einfach nur die Abkürzung von BARriere, der Tresen, der die Getränke und Gläser vor rabiaten Gästen schützen sollte.
Studio 2 – Experte Christof Stein spricht über: Speedway
MONTAG, 08.02.2021, ab 17:30 Uhr
Studio 2//ORF
Thema diesmal: Speedway Rennen und Maschinen, sowie die Legende Leopold Killmeyer
Eine ganz besondere Maschine habe ich heute ins Studio 2 mitgebracht gehabt – eine Speedway Maschine.
Der unglaublich charismatische Leopold Killmeyer wurde 1909 geboren und hat schon als Kind immer wieder Stürzen geübt. Mit 15 dann das erste Motorrad gekauft – und dann begann die Legende….Teilweise waren 100.000 Zuschauer bei seinen Rennen – nicht nur in Österreich, sondern auch im Rest Europas und in Übersee….überall hat er gewonnen….und das ohne Bremsen (“Wozu soll ich bremsen? – ich will doch gewinnen!”soll er gesagt haben) – es gab nur 2 Optionen: gewinnen oder stürzen.
Nach dem 2. Weltkrieg kam sein jüngerer Bruder auch auf den Speedway Geschmack – und galten als identitätsbildend für Österreicher. …die Helden, die für “uns” gewinnen – vergleichbar mit der Österreichischen Nationalmannschaft …
Ist die Maschine auch eine Geldanlage war dann die Frage …die Maschine ist im Privatbesitz der Familie aber eigentlich sollte sie im Technischen Museum ausgestellt werden.
Der Apfelbeck Motor ist natürlich das absolute Highlight für Technikfreaks.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Apfelbeck
Bis ins hohe Alter mit 92 hat er sich noch auf die Maschine gesetzt und ist mit dem Enkel nach Hietzing gefahren…
Wir sind nun in der Jahreszeit mit viel Schlamm und Matsch, speziell im städtischen Bereich.
Zeit für die Legende Speedway aus österreichischer Sicht.
Leopold Killmeyer und später auch sein Bruder Karl gewannen alles was es in dieser Sportart zu gewinnen gab!
Und halfen der Nation Österreich auch bei ihrer Identitätsfindung mit, teilweise vor über hunderttausend (!) Zusehern.
Erwähnenswert wäre die Krieau in Wien als Austragungsort und “auf der Gugl” in Linz, in den 1970er Jahren gabs dort noch die graue Aschenbahn. Genau das Stadion, das jetzt umgebaut werden wird. Heute noch eine Bahn in St. Johann im Pongau. Auch Eisspeedway dort.
Ich bringe die letzte Speedway Maschine aus den 1950er Jahren des Leopolds mit – mit Requisiten, Fotos und Preisen.
Gerade diese Maschine ist ein Wunderwerk an Technik und für den Sammler von technischen Innovationen und Oldtimern
ein absolutes Special.
Oldtimer und auch nur Teile wie Rückspiegel, Felgen oder Kühlerfiguren sind mittlerweile beliebte Sammlerstücke.
Und ja man munkelt, dass in dem Song von Gerhard Bronner „der Wilde mit seiner Maschin“ niemand geringerer als Leopold gemeint war…
Studio 2 – Experte Christof Stein spricht über: Geldscheine
MONTAG, 25.01.2021, ab 17:30 Uhr
Studio 2//ORF
Thema diesmal: Geldscheine
Money makes the world go around…the world go around….
Diesen Montag möchte ich über Geldscheine reden, zu einem Zeitpunkt wo Staatssparen abgeschafft wurde und die Gelddruckmaschinen Tag und Nacht laufen.
Geldscheine sind aber auch kulturelle Transporte, da ihre optische Gestaltung oft von echten Könnern übernommen wurde.
In 1762 in Österreich wurde Geld erst durch die Habsburger
vorgestellt und bis ins 20. Jahrhundert gab es ein gewisses Misstrauen von Seiten des Volkes dem “Papier” gegenüber…
Marco Polo entdeckte um 1276 „kaiserliche Banknoten“ in China – seit dem 11. Jahrhundert die ersten die Münze mit Papier kombinierten.
Ich habe Geldscheine aus verschiedenen Ländern und Kontinenten mitgebracht, der älteste war 250 Jahre alt. Geldscheine aus Nordkorea – man sieht wunderbar diese herrliche kommunistische Ästhetik…
Natürlich auch Notgeld, welches nur im Ausgabebezirk verwendet werden konnte.
Und natürlich auch die guten alten Schilling Scheine. Die Rückseite eines alten 20 Schilling Scheins ist einer meiner Favoriten – der wunderbare Semmeringbahn Blick.
Es gibt 3000 registrierte Sammler*innen weltweit, die auch für den steigenden Wert dieses Sammelgebietes sorgen.
Scusi, Excusez-moi…was haben Freud, Bruckner und Mozart gemeinsam? … heute im Studio 2 war das Thema: TAROCK
Mozart liebte es, Brahms hatte seine fixe Runde, Johann Strauss spielte es in seiner Familie und für Freud war es ein guter Ausgleich, eine Art Supervision – TAROCK. Was Schach bei den Brettspielen ist Tarock bei den Kartenspielen – das Königsspiel. Im 15. Jhdt. aus Norditalien stammend ging es über Südfrankreich in die ganze Welt hinaus und so auch ins Habsburgerreich. Die Gestaltung der Karten war vielfältig, ob mit Tiermotiven, gesellschaftliche oder politische Themen und auch satirisch, es wurden Botschaften vermittelt und am Hofe gehörte es zum guten Ton ebenso wie Walzer tanzen können. Einige der Begriffe aus dem Tarock wurde auch ins Wienerische übernommen wie: jemanden den Gstieß geben…also sich von jemanden zu trennen oder Valat sein – komplett ermüdet.
Ich habe übrigens Norbert Oberhauser heute an Robert Redford in Der Clou erinnert (auch wenn da gepokert und nicht tarockiert wurde: https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Clou). Der Bockerer, gespielt von Merkatz, kultivierte die wöchentliche Tarockierrunde. Es wurde immer in den verschiedenen politischen Konstellationen gespielt. Politische Parolen wurden auf den Tarockkarten transportiert.
Spannend auch für potenzielle Sammler*innen: bei einer Auktion kann ein komplettes Spiel aus 1850 (Motiv: der jungen Kaiser Franz Josef und der Wiener Adel) schon mal 1500 Euro bringen. Ich habe auch Spannendes über die waschbaren Leinen Tarockkarten und über Damen Tarock erzählt.
Und ja… ich spiele seit fast 50 Jahren dieses Königsspiel!
Kling Glöckchen klingelingeling ist ein bekanntes Weihnachtslied -Bei uns ist das Christkindl Glöckchen nicht wegzudenken auf das alle Kinder mit großer Sehnsucht warten und die Bescherung ankündigt.
Natürlich gibt es eine große Sammlergemeinde und eine beeindruckende Geschichte dazu.
Mitgebracht werden von mir Glocken aus den verschiedenen Kontinenten, aber auch Tisch, Hotel und Auktionsglocken.
Natürlich darf das eigene Christkindl Glöckchen nicht fehlen!
Es war richtig laut im Studio 2 – denn es ging um Glocken, alte Glocken aus Japan und wertvolle Glocken mit Geschichte.
Seit 5000 Glocken gibt es Glocken, eine sehr alte Glocke (1500 v Christus) klingt auch heute noch in China, …
Es gibt auch Glocken, die als antike “Fußfesseln” fungierten – zur Aufmerksamkeit wie Norbert Oberhauser sie schmunzelnd nannte.
Eine Glocke aus Arabien hatte ich auch mit, die im Sandsturm, also die sog. Karawanen Glocke, am Kamel angebunden der Wegweiser war.
Die Kirche hat die Bedeutung der Glocke schon in der Frühzeit erkannt. Die Pummerin kennt jeder Österreicher/jede Österreicherin, die 1711 aus den Überbleibseln der Kanonenrohre der Türkenbelagerung gemacht wurde, und somit eine Friedensglocke ist.
Im Sacher hat man früher Glöckchen gehört “Hallo, Hotel Sacher!” Hotel und Auktion Glocken mit Drehmechanismus. Die Türglocke hatte auch so eine Art Schelle – hat bei der Großmutter so geklungen. Auch die Schulglocke klingt ähnlich.
Die älteste Glocke kam aus Japan aus 1820/30 circa.
Die aller wertvollste war eine Kuhglocke – aus 1936. Damals Olympiade in Berlin – im Feldhandball hat Österreich gegen die Schweiz gespielt und gewonnen (und dann im Finale gegen Deutschland verloren). (Der Wert ist am österreichischen Kulturgut angehängt, ich sage einfach mal zwischen 2000-5000 Euro weil die Geschichte so einzigartig ist).
Aus der Kolonie – eine indische Glocke, englisch inspiriert – eine französische Schiffsglocke die einen Sturm angekündigt hätte…
und zu guter Letzt das Christkindl Glöckchen aus circa 1920 aus meiner Familie um das Christkind anzukündigen…
Die erste Sendung 2021 Studio 2 / ORF ab 17:30 – Montag, 11.01.2021
Thema diesmal: Die Wünsche ans Leben
Meine böhmische Großmutter pflegte immer zu sagen “Jessas, Maria und Josef!”.
Schon in Urzeiten haben Menschen in allen Kulturen Opfer gebracht, um damit einen Wunsch zu verbinden.
Ägypter, Griechen und im alten Rom huldigte man mancher Götter mit Opfergaben, sogenannten Votivgaben (vom Lateinischen “vovere” = geloben).
Mit der Christianisierung wurde das nicht beigelegt (Götzenkult), sondern ausgebaut.
Wallfahrtsorte wurden neue Kultstätte und Menschen hinterlegten sogar kaufbare, vorgefertigte Gaben.
Ich werde Votivgaben aus den verschiedenen Materialien und Zeitepochen mitbringen: Augen, Ohren, Gliedmaßen u.a. für Heilungswünsche.
Die Exklusivität ruft natürlich auch den Sammler auf den Plan, das Sammelgebiet gehört zur Volkskunst.
Das älteste Stück aus der Barockzeit um 1800 war eine Votivgabe für ein Hodenproblem. Wenn man genau schaut, sieht man auch einige Insignien. Bei dem imposanten Stück liegen wir bei einem Wert von ungefähr 500 Euro.
Warum wurde die Votivkirche überhaupt gebaut? – da Opfergaben nicht nur zum Wünschen da sind, sondern auch zur Danksagung.
Der junge Kaiser Franz Josef 1853 hat ein Attentat überlebt, sein Bruder Maximilian später Kaiser von Mexiko hat dann das ganze Land zu Spenden für den Bau der Votivkirche aufgerufen. Damals haben 300.000 Menschen mitgemacht bei dieser Aktion. Hat lange gedauert bis sie dann eingeweiht wurde. Eine Danksagung der Habsburger an die himmlischen Heerscharen. Die Votivkirche, die später eine Militärkirche war dient in heutigen Zeiten als Zufluchtsort – vor ein paar Jahren haben Flüchtlinge Schutz gesucht mit dem Wunsch nach Freiheit. Und ganz aktuell in der Coronakrise werden dort Schüler*innen unterrichtet, da dort die Abstandsregeln eingehalten werden können.
Traditionell werden zum Jahreswechsel und das schon seit Jahrhunderten, Glücksbringer an einem nahestehende Personen weitergegeben.
Das neue Jahr soll einem Glück bringen, gerade wichtig nach einem für viele schwierigen Jahr. Oft sind diese kleinen Dinger eine psychologische
Hilfestellung, an die wir gerne glauben wollen wenn es nicht so gut läuft.
Fliegenpilze, Kleeblätter, Marienkäfer, Schweinchen – alle haben eine Glücksgeschichte im Hintergrund-
Ich habe mich aber im speziellen dem Rauchfangkehrer als Glücksbringer gewidmet -denn dieser ist Mensch und Beruf in einem, den man immer gerne mit einem Lächeln sieht und wo Sehnsüchte wahr werden.
Die Vielfältigkeit der dargestellten Rauchfangkehrer*innen und Materialien rufen natürlich wieder den Sammler auf den Plan.
Mein persönlicher Lieblingsrauchfangkehrer (als Glücksbringer) sitzt auf der Vespa – mit Glücksschwein am Sozius.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich nochmal herzlich beim Rauchfangkehrermuseum bedanken.
Thema 2- Die Welt in Puppenform
Weil uns die Welt immer mehr fordert, die Entwicklung der Technik so rasant voranschreitet und unser Puls mit vielen Entwicklungen nicht mehr mitkommt, schaffen sich viele ihre kleine Welt – die Puppenwelt.
Ich habe zwei Sammlerinnen vorgestellt, die sich diesem Thema verschrieben haben und perfekte Einrichtungen, Zimmer ja ganze Häuser zusammengestellt haben um uns vielleicht auch Momente zu bescheren wie alles mal war.
Modepuppen aus dem 19 Jahrhundert, Spielpuppen und Einrichtungen im jeweiligen Zeitkolorit der Stilepochen und Jahrzehnte.
Die Materialien sind vielfältig ebenso die Motive. Weltweit werden diese Modevorführer für Erwachsene und Spielgefährten für Kinder gesammelt und erzielen bei Auktionen schwindelerregende Preise.
Zu guter Letzt hat uns Nadja Bernhard (ZIB) von ihren Vintage Design Schätzen erzählt.